Fortuna entscheidet packendes Derby zu ihren Gunsten
Im Bild: Mateusz Fornal parierte vor allem in Halbzeit eins viele wichtige Bälle für den SV Fortuna ´50. Foto: Heiko Brosin
Nordkurier, 29.10.2018 von Stefan Thoms
Die Neubrandenburger Handballer und Gegner Greifswald/Loitz boten Spannung bis zum Abpfiff.
Neubrandenburg. Das Lachen von Fortuna-Neuzugang Seweryn Gryszka sah gut eine Stunde nach dem 29:26 (14:12)-Sieg seiner Mannschaft im Derby gegen die SG Uni Greifswald/Loitz etwas gequält aus. Der Pole war zwar mit acht Treffern bester Schütze des Spiels und feierte ein perfektes Heim-Debüt, allerdings hatten die 60 Minuten Kampf-Handball auch ihre Spuren an seinem Körper hinterlassen.
„Besonders die Schulter schmerzt, jeder Wurf hat wehgetan. Aber die Kulisse hat mich beflügelt, das war überragend. So eine Stimmung war selbst in der polnischen Superliga in Stettin nicht oft zu finden“, sagte der 25-Jährige. „Das war eine Top-Teamleistung und ein sehr wichtiger Sieg für uns. Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft“, so der Neubrandenburger Trainer Marcin Feliks. Für den SV Fortuna ´50 war es der dritte Saisonsieg und Tabellenplatz neun, Loitz ist nach der sechsten Niederlage 13. und damit Vorletzter.
Das Spiel zog die Zuschauer von Anfang bis Ende in seinen Bann. Schöne Tore, harte Abwehraktionen, fragwürdige Schiedsrichterentscheidungen – dazu Hochspannung bis kurz vor dem Abpfiff.
Knackpunkt des Spiels war die 39. Minute
In der ersten Halbzeit überzeugten vor allem Gryszka und Keeper Mateusz Fornal auf Seiten der Neubrandenburger sowie der quirlige Lukasz Stefanicki und Rückraum-Shooter Marc Hagemeier bei den Loitzern. Nach der Pause häuften sich die Fehler. Dazu hagelte es Zeitstrafen – viele davon zumindest grenzwertig. „Da haben die beiden jungen, unerfahrenen Schiedsrichter teilweise zu hart reagiert, allerdings auf beiden Seiten. Verloren haben wir vor allem wegen der vielen technischen Fehler, besonders während der Manndeckung gegen Stefanicki und Hagemeier. Da waren wir als Team einfach nicht konzentriert genug“, sagte SG-Spieler Florian Fink, zusammen mit Raki Marangko bester Loitzer in der zweiten Halbzeit. Knackpunkt war die 39. Spielminute. Fortuna-Torwart Thilo Prodoehl parierte mit seinen ersten Aktionen zwei Strafwürfe und entschied danach zusammen mit den starken Lukasz Calujek, Michal Rogalski sowie Stefan Stolt das Spiel zugunsten seiner Mannschaft. Loitz-Trainer Alexander Einweg: „Die Torhüterleistungen waren ein Faktor. Die Neubrandenburger waren gut, unsere hatten leider nicht ihren besten Tag. Wir hatten genügend Ballgewinne, Überzahlsituationen und Chancen, um das Spiel zu gewinnen.“
Am kommenden Sonnabend empfangen die Loitzer den LHC Cottbus und brauchen unbedingt Punkte, um sich von der Abstiegszone zu lösen. Fortuna spielt beim Aufsteiger Blau-Weiß Berlin und will dort den Derbysieg vergolden.
SV Fortuna ´50: Fornal, Prodoehl – Calujek (7), Hauschildt, O., Rogalski (6), Kühle (1), Stolt (5), Bornkessel (2), Gryszka (8/1), Saß, Hauschildt, M., Kaczmarczyk