Schockstarre bei Handballern von Fortuna nach Heimpleite
Nordkurier 03.04.2017, von Stefan Thoms
Jetzt wird es für die Neubrandenburger Männer ganz schwer, die Klasse zu halten. Gegen die Reserve der Berliner Füchse wurde eine Chance vertan. Für die Frauen lief es im Landesderby in Schwerin auch nicht besser.
Neubrandenburg. Schockstarre am Samstag in der Neubrandenburger Webasto-Arena. Fassungs- und ratlos waren Spieler und Fans des Handball-Ostsee-Spree-Ligisten SV Fortuna’50 Neubrandenburg nach der 26:28 (14:11)-Pleite gegen die zweite Mannschaft der Berliner Füchse. Erneut knapp, erneut unnötig – es war die zehnte Saison-Niederlage mit zwei oder weniger Toren und wieder vergaben die Neubrandenburger eine komfortable Führung. „Das ist extrem frustrierend. Aber leider haben wir ständig Verletzte und können besonders im Rückraum wenig wechseln. Da leiden dann irgendwann die Konzentration und die Genauigkeit und es passieren die kleinen Fehler, die das Spiel letztlich entscheiden“, ärgerte sich Moritz Hauschildt.
Fortunas Halblinker war der Mann der zweiten Halbzeit. Er übernahm Verantwortung und ging dahin, wo es wehtat. Alle seine acht Tore warf der 18-jährige Sportgymnasiast nach der Pause. Die Neubrandenburger wollten die letzte Chance auf den Klassenerhalt wahren. Mit Stefan Stolt und Christian Schwerin kehrten zwei lange verletzte Spieler in den Kader zurück, besonders Schwerin fehlte aber noch der Rhythmus.
Die erste Halbzeit dominierte Fortuna. Das Team von Trainer Ralf Böhme spielte gut zusammen und setzte sich bis auf vier Tore ab (13:9). Der erste Knackpunkt direkt nach dem Seitenwechsel. „Wir sind fast vier Minuten in Überzahl und verlieren diese mit 0:3. Insgesamt waren wir aber einmal mehr gleichwertig, leider machen wir in der spannenden Schlussphase aber wieder ein paar kleine Fehler zu viel“, so Böhme. Vier Saisonspiele bleiben den Neubrandenburgern, um sich auf den drittletzten Tabellenplatz zu verbessern. Bei einer bestimmten Auf- und Abstiegskonstellation könnte dieser doch noch für den Klassenerhalt reichen. Hauschildt: „Wir denken sowieso immer nur an das nächste Spiel und wollen die Saison vernünftig zu Ende bringen. Diese Minimalchance hilft uns, niemals aufzustecken und hoch motiviert zu bleiben.“
Verloren haben auch die Fortuna-Frauen. Beim Tabellenführer Grün-Weiß Schwerin unterlag das Team von André Schumacher mit 22:29 (11:16), bleibt aber auf einem Nichtabstiegsplatz. „Wir haben im Spielaufbau zu viele Fehler gemacht und hatten eine Angriffseffektivität von nur 35 Prozent. Das war der entscheidende Unterschied zu Schwerin. Für uns geht es in den letzten beiden Spielen darum, noch wenigstens einen Punkt für den Klassenerhalt zu holen“, so Schumacher.
Fortuna-Frauen: Bauch, Kadow – Albrecht, Deinert (6), Forbrich (7/4), Gierke (1), Jänike, Kahl, Niemann, Petznick (1), Sewina, Steffen (5), Sudbrock (1), Wirth
Fortuna-Männer: Hoefs, Prodoehl – Bornkessel (2), Gutjahr, Hauschildt (8), Klepp (3), Kühle (2), Langschwager (7/6), Rütz, Schwerin, Stolt, Waeller, Wenske (4), Ziesler