Fortuna-Heimspieltag zwischen zwei deutschen EM-Duellen
Im Bild: Tom Gutjahr steht mit seinem Männerteam ebenso wie die Fortuna-Frauen vor einem Heimspieltag
Nordkurier, 19.01.2018 von Stefan Thoms, Foto: Heiko Brosin
Wenn die deutschen Handball-Männer in der EM-Hauptrunde um den Finaleinzug kämpfen, schauen auch die Neubrandenburger Fortunen zu. Aber die volle Konzentration gilt in beiden Teams den Aufgaben am kommenden Wochenende.
Neubrandenburg. Das Angebot für Handballfans ist grandios in diesen Tagen. Heute Abend läuft im TV das erste Hauptrundenspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Tschechien bei der EM in Kroatien. Morgen lockt dann in der Webasto-Arena der Doppelspieltag vom SV Fortuna ‘50 Neubrandenburg. Und zum Abschluss können sich die Handballfreunde am Sonntag den EM-Kracher Deutschland-Dänemark wieder gemütlich auf der Couch gönnen.
„Ich hoffe aber, die Deutschen steigern sich noch. Ansonsten wird es schwer, erfolgreich durch die Hauptrunde zu kommen“, schätzt Fortuna-Linksaußen Tom Gutjahr ein. In der MV-Liga will er mit seinem Team auch nach dem elften Saisonspiel morgen gegen den Tabellenletzten Empor Rostock II mit sauberer Weste dastehen (Anpfiff 18.30 Uhr). „Die Saison läuft bisher sehr gut, wir haben sowohl in der Liga wie auch im Pokal alle Spiele gewonnen. Gegen Rostock werden wir trotz des hohen Hinspiel-Sieges (39:11) voll konzentriert sein. Die entscheidenden Spiele, wie gegen Güstrow oder Wismar, kommen erst noch. Dann wollen wir in der optimalen Ausgangsposition sein“, steckt Gutjahr die Marschroute ab.
Übrigens – vor zwei Jahren beim EM-Finalsieg Deutschlands gegen Spanien in Krakau war er zusammen mit Fortunas Frauentrainer André Schumacher nach einer Nacht-und-Nebel-Aktion live dabei gewesen. „Nach dem Halbfinalsieg unserer Nationalmannschaft haben wir uns spontan entschieden, online Tickets zu kaufen. Wir sind acht Stunden nach Krakau gefahren, haben vor der Halle im Auto geschlafen und dann dieses einmalige Erlebnis genossen. Dafür hat sich der große Aufwand auf jeden Fall gelohnt“, erinnert sich der Linksaußen mit Begeisterung. Bei dem Gedanken daran bekommt André Schumacher glänzende Augen. „Wir überlegen, auch diesmal zum Finale zu fahren, sollten es unsere Männer wieder so weit schaffen. Die Strecke nach Zagreb ist zwar noch deutlich weiter als nach Krakau, aber die Chance auf ein EM-Endspiel bietet sich einem ja nicht allzu oft.“
Doch zunächst ist der Trainer morgen ab 16 Uhr mit seinem Frauen-Team gegen den HSV Grimmen gefordert. Mit einem Sieg gegen den Drittletzten der MV-Liga-Tabelle könnten die Neubrandenburgerinnen auf Rang drei klettern und den Druck auf das Spitzenduo aus Schwerin und Stralsund aufrecht erhalten. Gegen die beiden Topteams setzte es zuletzt jeweils knappe Niederlagen vor eigenem Publikum, gegen Rostock reichte es nur zu einem Remis. „Wir wollen endlich wieder einen Heimsieg schaffen. Dazu müssen wir uns vor allem im Angriff steigern“, weiß Schumacher.
„Wir wollen Tempo machen, die Zahl der technischen Fehler reduzieren und durch einen Sieg weiter die Chance auf die Rückkehr in die Ostsee-Spree-Liga haben.“ Mit Jana Deinert und Kristina Osterland kehren zwei erfahrene Spielerinnen nach längeren Verletzungspausen zurück in den Fortuna-Kader. Beide sollen so schnell wie möglich wieder ins Neubrandenburger Spiel eingebunden werden.