Fortuna-Torhüterin möchte den Sieg im Aufsteiger-Duell
Nordkurier, 20.09.2019
Die Neubrandenburger Handballerinnen haben das Team aus der Uckermark zu Gast. Nach der herben Schlappe in Berlin zuletzt soll ein Erfolg her.
Pleite verarbeitet, Fokus geschärft. Vor ihrem zweiten Saison-Heimspiel in der Handball-Ostsee-Spree-Liga morgen gegen den Mit-Aufsteiger HC Angermünde (16.30 Uhr, Webasto-Arena) haben die Damen vom SV Fortuna 50 Neubrandenburg auch mental viel an sich gearbeitet. Die 20:35-Niederlage zuletzt bei den Füchsen Berlin II (der Nordkurier berichtete) war ein herber Dämpfer für das junge Team um Torhüterin Laura Fiero.
„So ein Ergebnis muss man erst einmal verkraften, da kaut man schon ein paar Tage drauf rum. Was haben wir als Team falsch gemacht, was hätte ich persönlich besser machen können? Diese Fragen stellt man sich. Aber wir haben das ausführlich besprochen und ausgewertet und ich hoffe, dass es morgen wieder anders aussieht“, sagt die 19-jährige Sportgymnasiastin. „Wir müssen konzentrierter den Ball führen und weniger Fehler machen, dann läuft es auch. Insgesamt passt das druckvolle Tempospiel zu unserer Mannschaft. So können wir technisch stärkere oder auch erfahrenere Teams ärgern und unsere athletischen Vorteile ausnutzen.“
Angermünder Team soll verjüngt werden
Fiero spielt bereits ihre dritte Saison bei den Frauen und teilt sich die Torhüter-Position aktuell mit Annelie Freitag. Die 31-jährige Rückkehrerin ist die routinierteste Fortuna-Spielerin und bildet mit Fiero ein funktionierendes Duo. „Wir verstehen uns sehr gut, haben etwa die gleichen Einsatzzeiten und pushen uns im Training und in den Spielen. Wir lernen voneinander, wobei ich natürlich viel von ihrer Erfahrung profitieren kann“, sagt Fiero.
Wer gegen Angermünde im Tor beginnen wird, ist offen. Das Ziel für Laura Fiero ist aber klar – Heimsieg. „Wir wollen souverän auftreten und den Fans ein gutes, erfolgreiches Spiel bieten. Die Kulisse beim ersten Heimspiel war überragend und wir wollen die Zuschauer davon überzeugen, dass es sich lohnt bei uns dabei zu sein.“
Der HC Angermünde hat zwar seine ersten beiden Spiele verloren, aber besonders die Partie zuletzt gegen Spandau mache Mut, sagt HC-Trainer Denny Reinicke. „Wir wollen uns taktisch verbessern, schnelleren Handball spielen. Wenn wir einen guten Tag erwischen, dann sehe ich uns mit Neubrandenburg auf Augenhöhe. Unser Saisonziel ist der Klassenerhalt, wobei das nicht so einfach ist, wenn ein Großteil der Mannschaft berufstätig ist, teilweise im Schichtdienst arbeitet und wir selten unseren kompletten Kader beisammen haben.“ Perspektivisch soll das Angermünder Frauenteam verjüngt werden, dazu kooperiert der Verein künftig mit dem Nachbarn aus Schwedt.
Die Neubrandenburgerinnen hatten in Berlin lange mitgehalten, nur zum Ende hin lief vieles schief. „Da haben wir einfach zu viele technische Fehler gemacht. Wir spielen im Angriff ja häufig ohne Torwart und mit dem siebten Feldspieler, dabei sind Ballverluste besonders gefährlich. Die Füchse haben diese Situationen gnadenlos ausgenutzt“, so Fieros Analyse.