Vom Flughafen direkt auf die Berliner Handball-Platte
Nordkurier, 17.02.2020
Clara Forbrich musste bei den arg dezimierten Damen von Fortuna Neubrandenburg aushelfen.
Trotz der Niederlage hielt sich die Enttäuschung bei Fortuna-Trainer Dago Leukefeld in Grenzen. Das 28:32 (15:15) bei der HSG Neukölln war in erster Linie der dauerhaften Verletzungsmisere beim Handball-Ostsee-Spree-Ligisten aus Neubrandenburg zuzuschreiben – neben den drei Langzeitausfällen Madlen Kloska, Lara Bergstein und Hannah Reimer kam nun auch noch die Erkrankung von Kreisläuferin Lia-Marie Ludewig dazu.
„Das ist für uns über 60 Spielminuten einfach nicht zu kompensieren. Nach der starken ersten Halbzeit fehlten uns zum Ende hin die Kräfte und die Alternativen. Unter den besonderen Umständen bin ich mit dem Auftreten der Mannschaft in Berlin sehr zufrieden“, sagte Leukefeld.
Aushilfsweise wurden Kristina Osterland und Clara Forbrich ins Team berufen, beide spielen sonst in der 2. Mannschaft. Forbrich gehörte jahrelang zu Fortunas besten Torschützinnen, gegen Neukölln machte sie ihr erstes Ostsee-Spree-Ligaspiel in dieser Saison.
Trainer kritisierte die Schiedsrichter in Berlin
Nach einem Kurzurlaub auf Mallorca kam sie direkt vom Flughafen zur Halle. „Die Mädels sind der Hammer, da war es sehr einfach zurückzukommen. Spielerisch war es aber eine große Umstellung, weil der Unterschied zwischen erster und zweiter Mannschaft riesig ist. Ich bin immer bereit auszuhelfen, auch wenn es wegen des Schichtsystems bei der Arbeit schwierig ist“, erzählte Forbrich, die in der Startaufstellung stand und gut 45 Minuten gespielt hat.
Fortuna führte in der ersten Halbzeit zwischenzeitlich mit vier Toren (10:6, 16.Min.), geriet im Laufe des zweiten Durchgangs aber genauso hoch in Rückstand. „Die Mädels haben sich großartig aufgebäumt und sich wieder herangekämpft. Leider hatten wir Pech mit mehreren Schiedsrichterentscheidungen, die haben in engen Situationen zu oft gegen uns gepfiffen“, sagte Leukefeld, der sonst nicht gerade für Kritik an den Referees bekannt ist.
Beim Stand von 26:26 keimte noch einmal Hoffnung auf, am Ende stand aber die neunte Niederlage im 18. Saisonspiel. Nächstes Wochenende haben die Fortuna-Frauen frei, weiter geht’s am 29. Februar mit dem Heimspiel gegen OSF Berlin.
SV Fortuna 50: Fiero, Freitag, Kage – Gutzat (4), Polzin (1), Naussed (3), Babatz, Osterland (5/4), Bergstein, Kiewitt (6), Forbrich (3), Schultz (5), Adler (1)