Fortunas Handball-Frauen sehen sich gegen Neukölln in der Pflicht
Nordkurier 05.11.2016 von Stefan Thoms, Foto: Heiko Brosin
Bereits mit 16 Jahren gab Clara Forbrich ihr Debüt bei den Damen. Nur zwei Jahre später gehört sie zum Stammpersonal.
„Nach dem Spiel am vergangenen Wochenende in Angermünde haben wir Einiges wiedergutzumachen!“ Die Enttäuschung ist Handballerin Clara Forbrich vom Ostsee-Spree-Ligisten SV Fortuna ´50 Neubrandenburg auch mehrere Tage nach der 23:25-Niederlage ihres Teams am vergangenen Wochenende noch anzusehen. Ihre Mine ändert sich aber schlagartig, als sie vom nächsten Gegner spricht! Vor dem Heimspiel heute gegen die HSG Neukölln (16 Uhr, Webasto-Arena) bricht der Ehrgeiz durch.
„Wir haben in dieser Saison bisher schon vier Punkte verschenkt, das soll uns gegen Neukölln nicht wieder passieren“, sagt die 18-Jährige Linksaußen, die mit bisher 36 Saisontoren Fortunas beste Werferin ist. Geboren wurde sie in Ribnitz/Damgarten, nach dem Umzug der Familie nach Neubrandenburg begann sie in der 2. Klasse mit dem Handballsport. Mit Fortunas A-Jugend wurde Forbrich zweimal Landesmeister, scheiterte danach allerdings jeweils in der Aufstiegsrunde zur Jugend-Bundesliga. Die ersten Einsätze bei den Frauen hatte sie mit noch nicht einmal 17 Jahren. „Wir mussten damals den Kader auffüllen, weil die Frauen nicht mehr genug Spielerinnen hatten.
Anfangs hatten wir großen Respekt, genauso vor den Mit- wie vor den Gegenspielerinnen. Auch wenn ich nur sporadisch eingesetzt worden bin, waren die Erfahrungen sehr wichtig“, erinnert sich Forbrich, die jetzt Stammkraft auf dem linken Flügel ist. „Clara wirft sehr variabel und kann sich schnell auf die gegnerischen Torhüterinnen einstellen. Außerdem ist sie sicher bei den Strafwürfen und stark in 1:1-Situationen“, sagt Fortuna-Trainer Andre Schumacher über seine aktuell zuverlässigste Spielerin. In den sechs Partien bisher hat Forbrich durchschnittlich jeweils sechsmal getroffen. Gegen Neukölln soll jetzt der dritte Saisonsieg gelingen, die angehende Erzieherin will dazu erneut eine Topleistung besteuern.
Wie die Neubrandenburger Frauen spielen auch die Männer gegen den Tabellen-Vorletzten. 18.30 Uhr erwartet das Team von Ralf Böhme den VfL Tegel, nach der Pleite zuletzt in Lichtenrade ist ein Heimsieg Pflicht. Mit dabei wird auch wieder Rückkehrer Torben Ehlers sein. Der ehemalige Bundesligaprofi hat sich wegen der großen Verletzungssorgen bei den Fortunen bereit erklärt, für drei Spiele auszuhelfen.